„Alle Leitung in der Kirche ist demütiger, geschwisterlicher Dienst im Gehorsam gegenüber dem guten Hirten. (...) Die Ausstattung von Leitungsämtern mit Herrschaftsbefugnissen verstößt gegen die Heilige Schrift.“
(Grundordnung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz)
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen
(Matthäus 18, 20)

Bei der Gründungsversammlung ging es gesellig zu und so soll es bleibenBei der Gründungsversammlung ging es gesellig zu und so soll es bleibenIn der Prignitzer Ortschaft Lennewitz ist vergangenen Sonntag ein Gemeindekirchenverein gegründet worden. Vorsitzender wurde Andreas Haufe, stellvertretender Vorsitzender Bernd Schabrahm, Schatzmeisterin Heide Weger und Schriftführer Reinhard Jung, die alle auch dem Gemeindekirchenrat des kleinen Dorfes an der Havelmündung angehören. „Die meisten Mitglieder unserer Kirchengemeinde sind Mitglied im Verein geworden, einige wenige überlegen noch – damit sehen wir uns als legitimer Nachfolger der Kirchengemeinde Lennewitz, die bis 2025 von der Landeskirche zwangsweise abgewickelt wird“, sagte Haufe auf der Gründungsversammlung in der alten Dorfschule: „Als gemeinnütziger Verein sind wir gut aufgestellt, um weiterhin selbständig christliches Leben in Lennewitz zu organisieren.“

Haufe, der sich auch in der Initiative „Kirche im Dorf lassen“ engagiert, betonte, dass die Lennewitzer Christen nicht an der von der Landeskirche vorgeschriebenen Bildung großer Zentralkirchengemeinden mitwirken werden. Genausowenig rufe man allerdings zum Kirchenaustritt auf, sagte der 60jährige Maurer mit Blick auf bösartige Unterstellungen des Kreiskirchenrates: „Die Landeskirche interessiert uns schlicht nicht mehr. In unserer Vereinssatzung beziehen wir uns auf das evangelisch-lutherische Bekenntnis, aber als Institution brauchen wir sie nicht mehr.“ Wenn in einigen Jahren die Pfarrstelle in Rühstädt gestrichen wird, will der Verein sich selber um regelmäßige Gottesdienste kümmern. Für die langfristige Bauunterhaltung der 1910 gebauten und inzwischen umfassend sanierten Dorfkirche sollen Spendengelder eingeworben werden. Auch sind gesellige Veranstaltungen geplant, verrät Haufe und bittet darum, den 20. August schonmal als Termin für ein Dorffest mit Kirchenkonzert zu notieren.

Die Initiative „Kirche im Dorf lassen“ hatte sich lange gegen den zwangsweisen Zusammenschluss von kleinen Kirchengemeinden gewehrt, konnte aber bei der Landeskirche nicht durchdringen. Jetzt wolle man mit Gemeindekirchenvereinen eigene Wege beschreiten, so Haufe: „Wir möchten auch Dorfbewohner ansprechen, die bisher nicht Mitglied der Kirche waren, aber dem christlichen Glauben und einer lebendigen Dorfkirche positiv gegenüber stehen.“ Alles weitere werde sich entwickeln, zeigt sich der Vereinsvorsitzende optimistisch.

Hier gibt es Leitfaden und Mustersatzung für einen Gemeindekirchenverein.

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